Saeculum - Ursula Poznanski

von ole

In dem Buch geht es um eine Gruppe junger Erwachsener, welche als Roleplay-Gruppe einen fünftägigen Ausflug in ein völlig abgeschiedenes Waldgebiet machen. Der Ausflug steht unter dem Motto "Mittelalter", also sind alle neumodischen Sachen verboten wie zum Beispiel Taschenlampen, Feuerzeuge, Handys, usw..

Bastian, die Hauptperson in dem Buch, ist ein Medizinstudent, der unter dem großen Druck seines erfolgreichen Vaters steht. Darum verbringt er sehr viel Zeit mit Lernen und mit seinen Medizinbüchern. Durch seine neue Freundin Sandra stößt er auf die Gruppe der Role-Player, doch ist er anfangs nicht begeistert von der Idee, fünf Tage von der Zivilisation abgeschnitten zu sein, kommt dann aber doch mit.

Schon auf der Zugfahrt fällt ihm auf, wie seltsam manche Mitreisenden sind und was das für eine komische Truppe ist, mit der er unterwegs ist. Doch als sie in dem Wald ankommen, fällt der Lerndruck von ihm ab und sein Interesse ist geweckt. Er bekommt Lust auf die Zeit und lässt sich nun erst richtig darauf ein und versucht auch z.B., wie die anderen, seine Sprache dem Stil des Mittelalters anzupassen.

Auf dem Weg zum Lagerplatz findet Bastian dann ein Stück Rinde, in das eine rätselhafte Botschaft eingeritzt ist. Da sie unverständlich ist, wird sie von den anderen Gruppenmitgliedern jedoch nicht ernst genommen. Auch als das erste Gruppenmitglied, Warze, verschwindet, regt sich zunächst nur Bastian auf und will ihn suchen, während die anderen denken, dass Warze von selber zurückkommen werde. Aber er taucht nicht wieder auf und das eigentliche Abenteuer beginnt:

Es tauchen noch mehr der ominösen Botschaften auf, welche nach und nach auf einen todbringenden Fluch hinweisen, der über dem Waldstück liegt. Als noch zwei weitere Mitglieder verschwinden, beginnen andere um Bastian herum, an den Fluch zu glauben, auch weil sich alles bewahrheitet, was in den Botschaften angekündigt wird. Langsam wird aus dem Spaß Ernst, denn bei jedem Versuch, irgendwie aus dem Wald zu kommen, passiert das nächste Unglück und die hilfreichen neumodischen Sachen wie Funkgeräte und Handys des Organisationsteams, welches immer in der Nähe ist, um im Notfall zu helfen, sind auch nicht mehr auffindbar.

Aus dem Role-Play wird einfach nur noch ein Überlebenskampf und alle Beziehungen zwischen den Personen verändern sich drastisch.

 

Das Buch ist sehr spannend geschrieben, weil immer, wenn man denkt, der Spannungshöhepunkt ist erreicht, durch eine kleine Bemerkung am Ende des Kapitels noch einmal mehr Spannung erzeugt wird. Wenn man abends das Buch liest und dort beschrieben wird, wie sich draußen im Wald ein Unbekannter bewegt, dann bekommt man selber eine Gänsehaut und möchte unbedingt noch wenigstes bis zum nächsten Morgen lesen, um sicher zu sein, dass niemand gestorben oder verschwunden ist. Doch da der Gruppe eigentlich in jedem Kapitel etwas passiert, kann man nur sehr schwer aufhören und das Buch weglegen. Die Wendung am Ende ist nicht vorherzusehen und macht Bastian unverhofft zu einer zentralen Figur des Geschehens.

 

Fazit: Das Buch ist jedem zu empfehlen, der gerne spannende Bücher liest und auch nichts gegen ein sanftes Horror-Szenario hat. Man muss sich auch nicht für Role-Play interessieren, da das nur ein spannender Rahmen für die eigentliche Handlung ist. Wie schon mit „Erebos“ ist Ursula Poznanski ein absolut fesselndes Buch gelungen!

Kommentar schreiben

Kommentare: 0